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Sleepy Hollow Cemetery / NY @night

These are the results of a very interesting night photography workshop held by Lance Keimig. I have learned a lot and certainly a spark was lit in me.


In einem Gastbeitrag fuer den Schwarzen Planeten habe ich folgende Zeilen hierzu verfasst:

Der Friedhof von Sleepy Hollow oder Naherholungsgebiete fuer den Gruftie von Welt in der Naehe von New York City

Wie ja frueher schon kolportiert, wohne ich seit einiger Zeit beruflich bedingt gegenueber von Manhattan. Als ich hier ankam, mich einlebte und entsprechend mit dem Auto durch die Gegend fuhr, weckte ein Schild am Highway, ca. 40 km noerdlich von New York, meine Aufmerksamkeit: es wies nach Sleepy Hollow. Moment, da hab’ ich doch mal den Film mit Jonny Depp gesehen, sehr creepy. Gibt es da irgendeinen Zusammenhang? Ja klar: Mittlerweile weiss ich, dass fast jeder einigermassen gebildete und halloweenbegeisterte Amerikaner die Legende von Sleepy Hollow kennt, die Geschichte um einen kopflosen Hessen (ja, auch hier drueben machen die Jungs Probleme, just kidding;-), der eine entscheidende Rolle in der Buhlerei zweier Maenner um die Hand einer reichen Farmerstochter spielt. Die Sage geht auf wohl auf eine deutsch-hollaendische Erzaehlung zurueck, die offenbar von fruehen Einwanderern aus Europa in die Gegend um Tarry Town gebracht wurde, jedoch dann von Washington Irving (er ist im Uebrigen auch dort begraben) mit seiner siebenseitigen Kurzgeschichte aus dem Jahr 1820 populaer gemacht wurde. Er verwendete teilweise lokale Charaktere, die auch auf dem hiesigen Friedhof (auf dem kleinen, zur Old Dutch Church gehoerigen Friedhof, der bis ins 17te Jahrhundert zurueck reicht und dem im Folgenden beschrieben grossen Friedhof vorgelagert ist), begraben sind – gibt der Sache tatsaechlich einen realistischen touch.

Nun denn, den Ort gibt es also tatsaechlich. Kurz darauf bin ich auf einen Photoworkshop gestossen, der auf dem Friedhof von besagtem Staedtchen stattfinden sollte. Cool. Habe ich natuerlich gleich gebucht.

Schon interessant, so etwas waere ja bei unsern Katholiken nicht so ohne weiteres moeglich. Aber nicht so im Land der unbegrenzten Seltsamkeiten. Hier werden offenbar viele Gottesacker als sich selbst tragende Organisationen betrieben; das bedeutet zum einen, dass oft die Konfession keine Rolle spielt, und jeder hier sich zur letzten Ruhe legen kann, der die Miete bezahlt, und –das war mir neu- wohl auch manche Betreiber regelrechte Marketingveranstaltungen aufziehen, mit BBQ und Picknick zwischen Grabsteinen etc.

So also auch die Maedels und Jungs vom Sleepy Hollow Cemetery. Neben den besagten Photoworkshops bietet man auch Laternenfuehrungen bei Nacht an, und man kann natuerlich auch auf eigene Faust waehrend der Oeffnungszeiten sich ungehindert dort bewegen (Tore schliessen am spaeten Nachmittag).

Die Anlage macht den Anschein eines grossen Parks mit Huegeln und gewundenen Wegen und Pfaden. Beeindruckende Mausoleen wechseln sich mit mehr oder weniger grossen Grabmonumenten ab, dazwischen gibt es viel Vegetation. Das Schoene an den Amerikanischen Friedhoefen ist generell, dass die Graeber nicht eingefasst sind. Es gibt zwar hin und wieder von Ketten oder Eisenstangen umgrenzte Familiengraeber, diese sind aber sehr niedrig, und es ist kein Vergehen, wenn man einfach drueber steigt und sich das Grab aus der Naehe anschaut. Ist eben alles Wiese und nicht wie bei uns Blumenerde auf den Graebern. Das bedeutet auch, dass die meisten Graeber nicht „gepflegt“ sind, das heisst keinen Blumenschmuck besitzen und die Grabsteine der Gravitation Ihren Willen lassen und somit oft herrlich windschief stehen.

Durch den Fakt, dass Glaeubige vieler Religionen aber auch Agnostiker dort bestattet sind, gibt es viele Details an den Monumenten zu entdecken, die nicht so alltaeglich sind. Eine Freude fuer jeden Symbolismus-Fan.

Ich habe dann ein paar Monate spaeter, im Fruehling dieses Jahres, noch ein weiteres Photoseminar dort besucht, diesmal ging es um Nachtfotografie. Sobald also das Tageslicht gewichen war nun der volle Mond herauskam sind die wir die inspierten Photoadepten in die friedliche Nacht aufgebrochen auf der Suche nach den spannendsten, unheimlichsten und beiendruckendsten Motiven. Das Zusammenspiel zwischen dem natuerlichen Mondlicht und dem bei manchen Shots kuenstlich addierten Laternen und Taschenlampenlicht lies der dunklen Fantasie ihren Lauf. Dies war wirklich super beeindruckend. Sicher nichts fuer leicht aengstliche Menschen, ich fand es allerdings sehr inspirierend und spannend. Und dazu gelernt habe ich natuerlich auch kraeftig.

Es sind dann auch keine Geister oder sonstige uebernatuerliche Wesen erschienen. Ach ja, die Veranstalter haben dann doch noch den kopflosen Reiter „heraufbeschworen“, a bisserl kitschig, ok, aber zumindest halbwegs stilvoll.

Es bleibt zu bemerken, dass ausser der Legende und dem wirklich sehenswerten Friedhof Sleepy Hollow nicht sehr viel mehr zu bieten hat. Allerdings macht die relative Naehe zu NYC einen Ausflug dorthin definitiv lohnenswert.


Here is the link to the Slideshow

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About Roman

Hobby photographer since 2005, Canon user. Mainly interested in Urban Exploring and Travel photography. Some first experiments with videos. On the professional side: PhD in Chemistry, working in the generic pharmaceutical industry. Living and working in Germany

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